In Deutschland können 6,2 Millionen Menschen nicht lesen und schreiben. Jede*r fünfte Erwachsene in Deutschland liest und schreibt wie ein Grundschulkind. Was das insbesondere für digitale Partizipationsprozesse bedeutet – und was wir daran ändern können – berichtet das Projektteam von „Leicht gemacht“.
Das Projekt „Leicht gemacht – Beteiligung für gering literalisierte Erwachsene“ begleitet seit August 2023 digitale Beteiligungsprozesse in Berlin-Neukölln.
Wussten Sie, dass jede*r fünfte Erwachsene in Deutschland nur auf dem Niveau eines Grundschulkinds lesen und schreiben kann? Wussten Sie, dass jede*r achte Erwachsene in Deutschland nur maximal einen Satz, aber keine längeren Texte schreiben kann?
Falls Sie das bislang noch nicht wussten und auch entsprechend noch nicht darüber nachgedacht haben, wie Sie es in Ihrem Arbeitskontext berücksichtigen können, sind Sie nicht allein!
Denn: Bisher wird diese Zielgruppe bei Beteiligungsverfahren, insbesondere in digitaler Partizipation, selten mitbedacht.
Das hat – unserer Meinung nach – große Auswirkungen auf (digitale) demokratische Prozesse.
Wie viel funktioniert in Ihrer Arbeit über Schriftsprache, Informationsvermittlung über Geschriebenes oder Rückmeldungen in schriftlicher Form? Wie schriftsprachreduziert gestalten Sie digitale Beteiligungsprozesse?
„Leicht gemacht“ ist ein Pilotprojekt in Deutschland, initiiert von der Landeszentrale für politische Bildung Berlin. Wir ermöglichen und bestärken Menschen, die nicht oder kaum lesen und schreiben können, sich zu beteiligen. Dafür begleiten wir seit August 2023 bezirkliche Beteiligungsverfahren – digital und vor Ort – in Berlin-Neukölln.
Wir ermutigen Verwaltung und Agenturen, Beteiligungsangebote mit weniger Schrift- und Fachsprache anzubieten.
Referierende:
- Hannah Zacher, Bürgerstiftung Neukölln
- Paula Palacios Blasco, Bürgerstiftung Neukölln
- Swantje Malz, Bürgerstiftung Neukölln
Für eingeloggte User gibt es hier das Video des Online-Vortrages: